Die Pandemie hat einen Trend beschleunigt, der schon seit Jahren zu beobachten ist. Hochqualifizierte zieht es immer weniger in langfristige Beschäftigungsverhältnisse. In der Vergangenheit galt es als Ritterschlag, nach einem abgeschlossenem Studium in einem grossen Industrieunternehmen angestellt zu werden. Eine solche Anstellung galt oftmals ein Arbeitsleben lang und sah keine grossen Veränderungen vor. Doch beobachten wir nun eine völlig neue Entwicklung hin zu projektbezogenen Arbeitsverhältnissen.
Eine neue Form der Sicherheit
Es ist nicht mehr der Arbeitgeber, der den Hochqualifizierten das Gefühl von Sicherheit gibt. Sie finden heute ihre Sicherheit in ihrer Ausbildung und in den Möglichkeiten eines flexiblen Arbeitsmarktes. Diese neue Flexibilität nennt sich auch Gig-Economy. Gig steht dabei nicht für Giga, sondern Gig lässt sich auch mit Auftritt übersetzen. Bei Musikbands spricht man oftmals bei ihren Auftritten von Gigs.
Diese Gigs sind in unserem Falle keine Konzerte, sondern kurzfristige Projekte in verschiedenen Unternehmen. Dadurch entstehen für alle Beteiligten unzählige Vorteile. Für den Arbeitgeber kann es eine grosse Kostenersparnis darstellen, da er die Spezialisten nur für ein bestimmtes Projekt bezahlen muss. Bei einer Festanstellung müss er stets für ausreichend Arbeit sorgen, die für ihn profitabel ist. Das ist meist kein einfaches Unterfangen. Für die Hochqualifizierten ist die Liste der Vorteile ebenfalls sehr lang und macht die Entscheidung sehr einfach.
Mehr Freiheit und Selbstbestimmung
Die Hochqualifizierten finden in einer Gig-Economy viel mehr Möglichkeiten, ihr volles Potenzial auszuleben. Sie können sich die Projekte aussuchen, die wirklich zu ihnen passen, und dadurch viel mehr Freude an ihrer Arbeit gewinnen. Eine solche Arbeit wird in der Regel mit hohen Stundensätzen vergütet, die deutlich über denen liegen, die sie in einer Festanstellung bekommen würden. Finanziell kann es aber nur dann lukrativer sein, wenn ausreichend Gigs zur Verfügung stehen.
Das Risiko liegt dahingehend in Phasen, in denen man mal kein Geld verdient. Dadurch entsteht eine gewisse Unregelmässigkeit, wie wir dies bei Selbstständigen vorfinden. Dort gibt es auch keine Garantien auf die Umsätze für die kommenden Jahre. Trotz dieses Risikos wächst die Anzahl derer, die diesen Weg gehen wollen. Insbesondere die jüngere Generation sieht darin eine Möglichkeit, ihren Drang nach Freiheit auszuleben.
Die Arbeit wird zum Lifestyle
Damit eine solche Karriere erfolgreich sein kann, ist ein stetes Lernen unabdingbar. Wer hohe Gagen erhalten möchte, der sollte über ein Spezialwissen verfügen, das gerade sehr gefragt ist. Stetes Lernen hält bekanntlich jung und kann somit Teil der eigenen Lebensphilosophie werden: Wer sich dies in jungen Jahren angewöhnt, dem fällt es auch im Alter leichter. Es wird dann völlig normal, sich immer weiter zu entwickeln.
All dies hat diese Form der Arbeit zu einem Lifestyle werden lassen. Denn durch das hohe Mass an Freiheit ergeben sich Möglichkeiten zu reisen und die Arbeit digital aus der Ferne zu verrichten. Ein echter Pluspunkt für die junge Generation, unter Palmen liegend mit dem Laptop die Arbeit daheim zu verrichten. Ein verführerisches Angebot der neuen Arbeitswelt.