Die Zukunft der privaten Finanzanlage - Die Zukunft der privaten Finanzanlage

Die Zukunft der privaten Finanzanlage

Wer als Privatperson sein Geld anlegen will, hat heute zahlreiche Möglichkeiten, vom Sparbuch über Fonds bis zu Aktien und Immobilien. Die meisten Anlagen sind mittel- und langfristig. Das ist zum einen aus Sicherheitsgründen so: Man will das Geld später für die Altersvorsorge nutzen. Zum anderen sind kurzfristige Anlagen aber auch eine Frage der Zeit: Man kann kaum mit neuen Produkten mithalten – und schon gar nicht täglich die Aktienkurse und die Unternehmensnachrichten verfolgen.

Hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Die neuen Chatbots können nämlich als Anlageberater und auch als Portfolioverwalter verwendet werden. Erste Tests gibt es bereits: Programmierer in den USA haben den Chatbot von OpenAI gebeten, einen bestimmten Betrag für sie als Investment zu betrachten und in einem Modell zu investieren. Binnen weniger Tage befand sich sich das Investment bereits im Plus.

Tipps vom virtuellen Assistenten

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Wer nicht gleich sein gesamtes Vermögen einem Computer anvertrauen möchte, kann diesen auch als Finanzberater nutzen. Mit den richtigen Eingaben versehen – wie dem bestehenden  Finanzportfolio sowie Profitzielen und der Dauer der Investitionen – kann der Chatbot die Daten analysieren und Vorschläge machen, wie die Finanzanlagen verbessert werden können.

Dafür muss man nicht programmieren können. Denn die Prompts – die Eingaben in ChatGPT – werden in natürlicher Sprache gemacht. Ausserdem gibt es mittlerweile Firmen, die sich auf solche Eingaben spezialisiert haben. Sie liefern einen Prompt, in dem man nur noch seine eigenen Daten eintragen muss – oder erledigen die gesamte Arbeit.  

Dokumente und Portfolio analysieren

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In den USA kann der Chatbot bereits genutzt werden, um bestehende Verträge und Finanzdokumente zu analysieren und mit anderen Angeboten zu vergleichen. Er kann auch die Pflichtmeldungen börsennotierter Unternehmen analysieren und zusammenfassen – und abgleichen, ob man diese im Portfolio hat oder sich ein Aktienkauf rentieren würde.  

Der Vorteil des Chatbots als Finanzassistent liegt darin, dass er weitgehend neutral ist: Er nimmt keine Kommission für die Beratung, hat keine Abhängigkeiten von Finanzinstituten und versucht auch nicht, eigene Fonds zu verkaufen.  

Ein Nachteil ist aber, dass die Chatbots noch längst nicht ausgereift sind. Sie können sehr gut mit bestehenden Informationen arbeiten und auch daraus Projektionen ableiten. Es ist aber immer eine Herleitung aus vorhandenem Wissen. Das Bauchgefühl, oft ausschlaggebend bei Investments, fehlt. Und: Einem Chatbot die eigenen Daten geben ist nicht unproblematisch. Diese können – wenn auch anonymisiert – dafur verwendet werden, weitere Analysen für andere Nutzer durchzuführen. OpenAi, Betreiber von ChatGPT, hat aber bereits eingeführt, dass man seinen Chatverlauf löschen kann.

Zusammenfassung: Chatbots als Finanzberater?

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Wer einem virtuellen Assistenten gegenüber offen ist, kann durchaus mit Chatbots erste Finanztipps besprechen, Dennoch sollte man deswegen kein grösseres Risiko eingehen und die ursprüngliche Finanzstrategie kurzfristig ändern. In Zukunft werden Banken sicherlich eigene Bots anbieten, die im Bereich der Finanzberatung den Kunden Tipps geben. Ob Verkäufe auch automatisch erfolgen, sollte man aber immer selbst entscheiden können. Denn auch Computer können Fehler machen, denn am Ende ist es eben nur eine künstliche Intelligenz.