Die Arbeitswelt ist heute von zahlreichen Veränderungen geprägt. Konventionelle Jobs werden oft durch atypische Arbeitsverhältnisse ersetzt oder zumindest ergänzt. Das hat Vorteile, bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Diese finden sich sowohl auf Seiten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Erfahren Sie hier mehr über die Vor- und Nachteile der temporären und flexiblen Arbeit.
Atypische Beschäftigungen
Darunter versteht man Jobs, in denen die Arbeitnehmer nicht in Vollzeit arbeiten oder zumindest teilweise unter anderen zeitlichen Rahmenbedingungen als in Fulltime-Jobs. Zu diesen temporären oder flexiblen Arbeitszeitmodellen zählen zum Beispiel:
- Jobsharing;
- Teilzeitbeschäftigungen;
- gleitende Arbeitszeiten;
- Jobs mit Vertrauensarbeitszeit;
- 4-Tage-Woche.
Viele dieser Arbeitszeitmodelle sind erst in den letzten Jahren entstanden und werden verstärkt in Unternehmen angewandt. Die Gründe dafür sind die Digitalisierung sowie die Work-Life-Balance.
Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen
Diese neuen flexiblen Arbeitszeitmodelle bringen einige Vorteile mit sich. Unternehmen können durch flexible Arbeitszeitmodelle ihren Personalbedarf besser planen und decken. Mitarbeiter, die flexibel arbeiten können, sind in der Regel auch motivierter und arbeiten konzentrierter. Nicht zuletzt sind die damit verbundenen Kosten für Unternehmen wesentlich geringer als in herkömmlichen Arbeitszeitmodellen.
Auf der anderen Seite profitieren auch Mitarbeiter von flexiblen Arbeitszeiten. Sie können eine ausgewogene Bilanz zwischen Arbeit und Freizeit ziehen. Diese Work-Life-Balance wird vor allem bei jüngeren Menschen heute immer wichtiger. Viele Headhunter haben sich bereits auf diesen Umstand eingestellt und Unternehmen locken mit flexiblen Arbeitszeiten auch qualifizierte Mitarbeiter an.
Nachteile für Mitarbeiter und Unternehmen
Flexible Arbeitszeitmodelle und New Work haben jedoch auch ihre Nachteile. Vor allem bei Vertrauensarbeitszeitmodellen oder Homeoffice können Unternehmen nur jene Mitarbeiter einsetzen, zu denen bereits ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut wurde.
Nicht alle Mitarbeiter arbeiten auch im Homeoffice oder in flexiblen Modellen zufriedenstellend. Zudem schmälern sich für das Management die Kontrollmöglichkeiten. Ausserdem werden Mitarbeiter, die flexibel tätig sind, bei Beförderungen oft übergangen. Diese Mitarbeiter sind für das Management und die Geschäftsführung nicht immer sichtbar, da sie sich nicht ständig im Betrieb aufhalten.
Mitarbeiter, die in Teilzeitjobs tätig sind, müssen mit Abschlägen bei der Rente rechnen. Von dieser Entwicklung sind heute in erster Linie Frauen betroffen, da hier Teilzeitjobs häufiger sind als bei Männern. Laut Statistik lag die Teilzeitquote in der Eidgenossenschaft bei den Frauen im Jahr 2021 bei 58,6 Prozent, während sie bei den Männern bei nur 18,2 Prozent lag.
Wer hauptsächlich projektbezogen und temporär arbeitet, läuft Gefahr, ein wesentlich niedrigeres Einkommen während der Erwerbstätigkeit zu beziehen. Das kann auch Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit haben.
Flexible Arbeit kann für Mitarbeiter aber auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Vielfach werden unbemerkt Überstunden gemacht und man arbeitet auch an Wochenenden oder abends.
Projektbezogene Tätigkeiten sind mitunter auch mit einem entsprechenden Zeitdruck verbunden. Das kann zu psychischen Problemen führen, wie beispielsweise Depressionen oder dem Burn-out-Syndrom. In der Schweiz setzen sich deshalb gemeinnützige Organisationen wie die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz für den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein. Die Stiftung vergibt für Unternehmen, die sich bei flexiblen Arbeitszeitmodellen für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einsetzen, eine eigene Auszeichnung in Form eines Gütesiegels.